:: Städtebauliche Analyse & Planung ::


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:: Pulheim
:: Analyse & Planung, LPH 1-4, im Auftrag der Stadt Pulheim, Mai 2006

:: Kenndaten ::

Untersuchungsgebiet 89.900 qm
Überbaute Fläche 18.750 qm

:: Beschreibung ::

Zwei Eigentümer aus dem Gebiet traten mit unterschiedlichen Anliegen an unser Büro heran. Der eine Eigentümer wollte als Vertreter einer Eigentümergemeinschaft 10 Garagen im rückwärtigen Bereich des Hauses schaffen, der andere Eigentümer wollte ein Anbaugebäude zwecks Wohnraumerweiterung errichten.

In ersten Sondierungsgesprächen mit dem Stadtplanungsamt kristallisierte sich schnell heraus, dass die Anliegen der Bewohner sehr ernst genommen wurden, jedoch das bestehende Baurecht (3 Bebauungspläne unterschiedlichen Alters) diese jedoch negierte. Zudem war und ist es der Stadt Pulheim ein wichtiges Anliegen, den Gebietscharakter zu erhalten und umfassend zu betrachten.

So war man sich einig, dass in ersten Schritten Planungsziele für eine geordnete Entwicklung des gesamten Gebietes erarbeitet werden mussten, um die Politik und die entsprechenden Eigentümer der Häuser zu sensibilisieren. Erst dann könnten die Bebauungspläne dezidiert überarbeitet werden.

Im Auftrag der Stadt Pulheim sollten wir zunächst das zentral gelegene Untersuchungsgebiet

“Orrer Straße/Sinnersdorfer Straße/Escher Straße/Friedrich-Ebert-Straße“ analysieren und Vorschläge zur Lösung der Stellplatzproblematik und für Ergänzungsbauwerke ausarbeiten.

Das Gebiet wurde in den 60´er und 70´er Jahren komplett von den Ford-Werken Köln für Mitarbeiter errichtet. Auf einem Areal von ca. 90.000 qm entstanden entsprechend dem damals charakteristischen städtebaulichen Leitbild zahlreiche vier- bis fünfgeschossige Zeilenhäuser mit großzügigen Grünflächen. Das Gebiet liegt zentral in Pulheim und bildet für sich ein eigenständiges städtebauliches Ensemble, klar abgegrenzt von den später gebauten umgebenden zwei- bis dreigeschossigen Häusern.

Problempunkte sind zum einen die typisch diffusen Zwischenräume der Zeilenhäuser, wo sie unmittelbar auf den öffentlichen Straßenraum treffen und zum anderen die gesichtslosen Giebelwände der orthogonal zum öffentlichen Straßenraum stehenden Zeilenhäuser. Zudem sind die Grünflächen nicht klar einem Nutzer zugeordnet und bilden als halböffentlicher Raum unbewusste Schwellenbereiche sowohl für die Bewohner als auch für Besucher/Passanten. Niemand fühlt sich für diese Grünflächen verantwortlich und somit werden diese von der Hausverwaltung als lieblose und leicht zu unterhaltende Rasenflächen „verwaltet“.

Eines der größten Probleme bildet jedoch der ruhende Verkehr. In den 70´er Jahren war der Individualverkehr noch nicht so ausgeprägt wie heute. Die damalige städtebauliche Konzeption sah auch keine Erweiterungsflächen für Stellplätze vor. Das Stellplatzproblem intensivierte sich über die Jahre hinweg. Die drei bestehenden und relativ alten Bebauungspläne sehen auch keine Flächen hierfür vor. Viele Bewohner versuchten in Einzelbauanträgen, Stellplätze/Garagen zu generieren.

Die Analyse und die Vorschläge unseres Büros wurden in einem Bericht und einem städtebaulichen Übersichtsplan zusammengefasst. Derzeit ist man in langwierigen Gesprächen und Verhandlungen mit den einzelnen privaten Akteuren, um die unterschiedlichsten Interessenlagen zu einem Gesamtkonzept bündeln zu können. Zwischenzeitlich hat auch noch der zuständige Amtsleiter gewechselt, so dass eine mögliche Umsetzung der Planungsziele sich noch länger hinziehen wird