:: Umbau & Erweiterung & Energetische Sanierung ::


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:: Köln-Lindenthal, Aachener Straße 487
:: Generalplanung & Projektierung & Bauleitung, LPH 1-9, Realisation 2009

:: Kenndaten ::

Bauherr

SELBSTHILFE Pensionskasse der Caritas VVaG
Ausbau Dachgeschoss
Erweiterung Balkone/Dachterrassen
Energetische Sanierung
Wohnfläche Bestand 935m²
Gewerbefläche Bestand 230m² (2 Gewerbeeinheiten)
Neue Wohnfläche 175m²
Bauzeit Mai 2009 – Dezember 2009

:: Beschreibung ::

Bei dem Objekt handelt es sich um ein voll unterkellertes, fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftshaushaus im Kölner Stadtteil Lindenthal. Die Bauherrin trat an unser Büro mit dem Wunsch heran, im ersten Schritt einen Entwurf für den Umbau/Ausbau des Dachgeschosses mit zwei Wohneinheiten zu erstellen. Im zweiten Schritt sollten wir eine energetische Analyse mit Kostenkalkulation zur kompletten Sanierung des Bestandsgebäudes durchführen.

Das Bestandsgebäude hat im Erdgeschoss zwei Gewerbeeinheiten (Restaurant/Imbiss) und in den darüber liegenden Geschossen Mietwohnungen. Das Dachgeschoss diente vor dem Umbau als Wäsche-/Trockenraum und Abstellraum. Das komplette Dachgeschoss war ungedämmt, die Bestandsfenster sind noch aus der 1.Generation der Kunststofffenster. Die vorhandene Gaszentralheizung ist veraltet und wäre nach der energetischen vollkommen überdimensioniert.

Die energetische Analyse des Bestandsgebäudes ergab unter dem Gesichtspunkt Kosten/Energieeffizienz die folgenden Parameter:

  1. Kompletter Austausch aller alten Fenster gegen neue Fenster. Zusätzlich werden zur Aachener Straße hin für alle Räume Fenster mit erhöhtem Schallschutz eingebaut.
  2. Austausch der alten Gaszentralheizung gegen eine moderne Gasbrennwert-Zentraltherme für das gesamte Haus
  3. Verkleiden der Außenwände mit einem 160mm Wärmedämmverbundsystem
  4. Verkleiden der Stahlbetonkellerdecke unterseitig mit 60mm dicken Dämmplatten
  5. Durch den Ausbau des Dachgeschosses zu Wohnnutzung wurden in einem Schritt auch die Wärmeverluste über das Dach erheblich gesenkt.

Das Dachgeschoss wird durch den Umbau/Ausbau im gleichen Schritt energetisch optimiert. Es entstehen zwei neue Mietwohneinheiten mit großzügigen, nach Süden hin orientierten Dachterrassen. Insgesamt entsteht durch den Ausbau des Dachgeschosses eine zusätzliche Wohnfläche von ca. 175m². Alle Bestandwohnungen erhalten durch die neuen vorgesetzten Balkontürme vergrößerte Südbalkone und die Wohnungen im 4.Obergeschoss hierdurch überhaupt erst Balkone. In diesem Zuge erhalten die hofseitigen Wohnungen als 2.Rettungsweg eine Fluchttreppe.

:: Konstruktion Umbau/Ausbau ::

Das Treppenhaus wird zum Dachgeschoss hin mit einer straßenseitigen Gaube und einem Treppenlauf erweitert bzw. erschlossen.

Die größten statischen Eingriffe erfolgen beim Dachtragwerk. Um eine große rückwärtige, bodentiefe Dachgaube realisieren zu können, wird das vorhandene Sparrandachtragwerk mittels Einziehen von 2 durchgängigen Mittelpfetten in ein Pfettendachstuhltragwerk geändert.

Somit werden fast alle Lasten mittels der beiden neuen Mittelpfetten in die vorhandenen Giebelwände und in die neu errichteten Treppenraumwände eingeleitet.

Dies erforderte einige Sonderlösungen z.B. für die Wohnungstrennwände, die hohen Anforderungen an Schall- und Brandschutz unterliegen. Zum Einsatz kommen zweischalige, schallentkoppelte und jeweils dreilagig beplankte Gipskartonwände mit einer Gesamtdicke von 240mm. Diese leichten Trennwände tragen keine hohe Zusatzlasten wie z.B. die normalerweise eingesetzten Kalksandsteinwände in die Geschossdecke ein.

Es werden hochschalldämmende Fenstern zur vielbefahrenen Aachener Straße eingebaut.

Die Beheizung der beiden neuen Dachgeschosswohnungen erfolgt primär über die neue Zentral-Gasbrennwerttherme.

Der Energieausweis weist nach erfolgter energetischer Sanierung und Umbau/Ausbau eine Energieeinsparung von ca. 61% aus. Diese Daten werden wir nach den ersten beiden Heizperioden gemeinsam mit dem Haustechniker und dem Sachverständigen für Schall-und Wärmeschutz verifizieren.