:: Neubau Einfamilienhaus mit 1 Wohneinheit und 2 Garagen ::


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:: Köln, Stadtteil Junkerdsorf
:: Planung November 2013 bis Mai 2014
:: Realisation 2014 bis 2015
:: Entwurf/Bauleitung/Realisation LPH 1-9

:: Kenndaten ::

Wohnfläche 315m²
Nutzfläche 90m²
Baubeginn Mai 2014
Baufertigstellung 2015

:: Beschreibung ::

Bei dem Projekt handelt es sich um den Neubau eines anspruchsvollen Einfamilienhauses mit einer Wohneinheit und einer angegliederten Garagen.

Oberste Priorität war neben einer ruhigen, zurückhaltenden wie zeitlosen Architektur die energetische Optimierung des Hauses.

Der Bauherr wünschte sich eine offene kommunikative Grundrissgestaltung im Erdgeschoss und Obergeschoss.

Somit konnte der untere Wohn-/Koch-/Essbereich weitestgehend als offener und lichtdurchfluteter Lebensbereich mit Ausrichtung nach Süden und Westen hin entwickelt werden. Als energetische Pufferzone nach Norden (Straßenseite) hin haben wir einen schmalen „Funktionsriegel“ (Büro/Gästezimmer/Hauswirtschaftsraum/Garderobe) angeordnet. Zudem fungiert so der Eingangsbereich mit seinem durchgängigen Luftraum bis hin zum Essbereich als Bindeglied zwischen den beiden „Hauptkuben“. Zentrale Achse des Hauses ist der Eingangsbereich-Luftraum-Essbereich mit ständiger Sicht in den Garten. Die beiden Lufträume über dem Eingangsbereich und dem Essbereich werden über eine inszenierte Treppe mit Galeriegang miteinander verknüpft und zugleich gegliedert.

Der Essbereich und der Wohnbereich werden durch einen großen zweiseitig verglasten Kaminofen in zwei eigenständige Bereiche gegliedert, jedoch nicht getrennt.

Als eigener „Kubus“ liegt im Erdgeschoss der Gäste-Bereich mit eigenem Bad eingebettet.

Das Obergeschoss ist in einen Flügel für die Kinder (2 Kinderzimmer und ein Bad) und in einen Flügel für die Eltern (Schlafzimmer, Ankleide, Bad und Sauna) unterteilt. Beide Flügel werden durch den Galeriegang zwischen den beiden geschosshohen Lufträumen verbunden und erschlossen.

Bodentiefe große Fenster nach Süden hin (Gartenseite) schaffen eine Verbindung zwischen Innen und Außen und maximieren den Lichteinfall.

Der langgestreckte liegende Kubus wird durch die horizontale Besenstrichstruktur im Erdgeschoss und Staffelgeschoss betont. Das gegenüber der Erdgeschossfassade zurückspringende Dachgeschoss (Staffelgeschoss) wird mit der heller gehaltenen Putzfassade entsprechend der natürlichen Wahrnehmung des Menschen nach oben hin „leichter“. Unterstützt wird diese nach oben hin zunehmende Leichtigkeit durch die sorgfältig geplante filigrane Dachkonstruktion.

:: Konstruktion ::

Das gesamte Haus wird in Massivbauweise errichtet. Die Außenwände im Kellergeschoss und Erdgeschoss bestehen aus 48cm starken Gasbetonsteinen (im Obergeschoss mit 36,5cm starken Gasbetonstein) mit λ=0,08. Der Dachstuhl wird als Flachdach (Sparrendach in Brettschichtholz) mit einer extensiven Dachbegrünung ausgeführt. Die Dicke der Dachdämmung beträgt im Mittel 32cm. Die beiden angegliederten Garagen werden komplett in Massivbauweise errichtet und ebenfalls extensiv begrünt.

Die Stahlbeton-Bodenplatte wird unterseitig mit einer 20cm dicken druckfesten Wärmedämmung ausgeführt.

:: Haustechnik ::

Die Planung und Auslegung der Haustechnik ist für ein Gebäude dieser Größe und Qualität wohltuend intelligent und einfach gehalten. Entgegen dem zunehmenden Trend der Technisierung der Gebäude wurde hier Wert auf eine einfache wie intelligente Bauweise und Automation gelegt.

Ökologische Aspekte wurden in der Bauphase neben einer weitestgehend Reduktion von Bauschutt durch die Verwendung von natürlichen und regionalen Baustoffen berücksichtigt. In der Planungsphase wurden alle gängigen Techniken zur CO2-Reduktion hinterfragt und auf ihre Sinnhaftigkeit hin überprüft. Alle verwendeten Baustoffe wurden von der Herstellung bis zur Entsorgung auf ihre Nachhaltigkeit und Klimabilanz hin untersucht. Durch die extensive Begrünung des Hauptdaches und der Garagendächer erreicht man zum einen eine zusätzliche Dämmung des Bauteils Dach in den Wintermonaten und zum anderen wird in den Sommermonaten neben der natürlichen Verdunstungskälte die Eliminierung von Temperaturspitzen in der Dachkonstruktion erreicht. Die äußerst guten Kennwerte der gesamten Gebäudehülle unter Verwendung von natürlichen Dämmstoffen garantieren neben hohen Temperaturen der inneren Bauteiloberflächen äußerst niedrige Vorlauftemperaturen der Fußboden und Deckenheizung.

Grundsätzlich ist durch die Lage und Konstruktion der Installationsschächte und Versorgungsleitungen jederzeit ein schnelles wie kostengünstiges Reagieren auf neue Technologien möglich.

Die Anordnung der Räume innerhalb des Gebäudes folgt neben funktionalen Zusammenhängen möglichst energetischen Grundsätzen.

So kommt zunächst eine hochmoderne Brennwert-Gastherme zum Einsatz, unterstützt durch Solarthermie auf dem Dach. Die Thermokollektoren (30 qm Gesamtfläche) unterstützen sowohl die Warmwasserversorgung des Hauses als auch der Heizung.

Das ganze Haus wird nach eingehender Beratung mit den Bauherren ausschließlich natürlich belüftet. Es wurde somit ganz bewusst auf eine kontrollierte Be-und Entlüftung verzichtet.

Eine Regenwasserzisterne - komplett gespeist aus dem Dachflächenwasser – wird zur Gartenbewässerung mit 8000L im Garten unterirdisch eingebaut.