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Beschreibung ::
Die Ausschreibung forderte ein Brückenbauwerk,
welches das Universitätsviertel mit dem Park “Planten
un Blomen“ verbindet.
Geplanter Standort der Brücke ist ein Verkehrsnadelöhr
Hamburgs im Schnittpunkt der Bundesstrasse und der Grindelallee
(Nähe des CCH und dem Messegelände).
Vielfältige Anforderungen werden
an die Brücke gestellt:
Der Brückenkopf an der Grindelallee soll mit dem neu
zu errichtenden Studentencafe “LoGo“ ausgebildet
werden, ein Wohn/Geschäftshaus durchdrungen, die Bundesstrasse
muss für den Schwerlastverkehr mit einem Klappmechanismus
überbrückt werden und im weiteren Verlauf vier Eisenbahntrassen
überspannen und sich harmonisch in den berühmten
Park “Planten un Blomen“ einfügen.
:: Entwurfskonzept ::
Zwei sehr unterschiedliche Bereiche soll
die Brücke verbinden: Die Stadt mit Ihren linearen Strukturen
und den Park mit seinem amorphen Grundcharakter.
Hieraus ergeben sich differenzierte
Ansprüche an das Bauwerk Brücke. Der Startpunkt
Stadt wird durch ein neu strukturiertes Studentencafe “LoGo“
als starker Brückenkopf gebildet, teilweise abgeschirmt
durch eine semitransparente Scheibe, welche den öffentlichen
vom halbprivaten Innenbereich trennt. Markiert und betont
wird dies durch ein “Tor“ im Treppenaufgang und
ein “Orientierungs- und Aussichtsfenster“ am Start-
bzw. Endpunkt. Der Brückenkopf nimmt mit dem neu strukturierten
LoGo die Strukturen der unmittelbaren Umgebung auf, jedoch
behauptet er sich selbstbewusst durch seine eigene Gestaltung.
Radfahrer und Behinderte können
die Brücke mit einem Fahrstuhl erreichen, sie kann aber
auch direkt vom LoGo aus betreten werden.
Die verschiedenen Breiten der Brücke
erklären sich aus den verschiedenen Funktionen bzw. Situationen:
Vom Startpunkt LoGo bis zum Durchgangsfenster bleibt die Brücke
gleichbreit, dann weitet sie sich bis zum Wendepunkt auf,
um sich bis zum Park wieder zu verjüngen.
Im Bereich des Wohnhauses sollen die Passanten zügig
vorankommen, um so wenig Störung wie möglich für
die Bewohner zu verursachen. Im Wendepunkt erfolgt die Orientierung
in beide Richtungen, man möchte sich ausruhen und beobachten
und soll den Übergang Stadt-Natur bewusst erleben.
Das Abknicken im Wendepunkt erfolgt
aus Respekt vor dem Rosengarten (Zierelement des Parks “Planten
un Blomen“). Brückenkopf und Rosengarten sollen
in einem Respektabstand miteinander korrespondieren.
Der Start- bzw. Endpunkt Park greift die amorphen Elemente
der Natur auf: Er ist aus Erdreich aufgeschüttet und
modelliert. Die Brücke legt sich hier nur sanft auf.
Durch die spätere Bepflanzung soll der Antrittspunkt
ein weiteres, natürliches Zierelement des Gartens werden.
:: Tragwerk ::
Das Primärtragwerk der Brücke
besteht aus einem dreiteiligen Hohlkastenprofil, wobei das
Mittlere den Hauptträger und damit das Rückgrat
bildet. Die Brücke ist statisch gesehen in drei Sequenzen
unterteilt. Die erste Sequenz geht vom Park bis zur Bundesstrasse
– hier ist das statische System ein asymmetrischer Zweifeldträger:
Das “Rückgrat“, sprich der Hauptträger,
folgt in der statische Nutzhöhe dem Momentenverlauf.
Über der Mittelstütze ist das
Moment am größten – ab dem Momentnullpunkt
durchstößt der Hauptträger den Gehbelag, steigt
im Momentverlauf über der Stütze an und fällt
bis zum zweiten Momentverlauf wieder zur Ursprungshöhe
ab. Somit wird in sinnfälliger Weise der Wendepunkt markiert
und der Hauptträger erfährt neben seiner primären
Nutzung als tragendes Element eine zweite: Im Wendepunkt wird
der Hauptträger als Sitzbank ausgebildet und lädt
zum Verweilen und Orientieren ein.
Die zweite Sequenz ist der zweiteilige
Klappmechanismus über der Bundesstrasse. Hier wird nun
das dreiteilige Hohlkastenprofil eingesetzt: in die beiden
Nebenkastenhohlprofile werden der Drehpunkt und der Druckzylinder
zweifach eingesetzt. Der mittlere Träger kragt um anderthalb
Felder über den Drehpunkt nach hinten aus und bildet
somit das notwendige Gegengewicht, so dass die Druckzylinder
nur sehr geringe Kräfte zum Klappen der Brückenteile
aufbringen müssen. Das Haus zwischen Bundesstrasse und
Grindelallee wird ohne Einleitung von Kräften überbrückt
und das System wird bis zum Brückenkopfgebäude “LoGo“
weitergeführt.
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