:: Umbau & Erweiterung & Sanierung Einfamilienhaus ::


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:: Köln-Lindenthal, Am Platzhof
:: Planung & Realisation, LPH 1-9, April 2008

:: Kenndaten ::

Wohnfläche Bestand 200 qm
Wohnfläche nach Umbau 286 qm
Nutzfläche 90 qm
Baubeginn August 2008

:: Beschreibung ::

Bei dem Projekt handelt es sich um den Umbau und die Erweiterung eines Einfamilienhauses mit einem Vollgeschoss und einem Dachgeschoss im Kölner Stadtteil Lindenthal.

Für die Immobilienmakler Engel & Völkers erstellt unser Büro zu bestimmten Objekten Expertisen und Machbarkeitsstudien. Häufig wollen potentielle Käufer einer Immobilie das Potenzial und den Zustand der Immobilie eruiert wissen. In diesen Fällen werden wir von Engel & Völkers hinzugezogen, um mit vertretbarem Aufwand den potentiellen Erwerbern einen möglichen Umbau zu visualisieren und mögliche Probleme aufzuzeigen. Dieses Procedere hat sich im Laufe der Zeit als sehr positiv herausgestellt.

So war es auch bei dem hier beschriebenen Projekt. Basierend auf unserer Expertise und unserem Entwurf entschied sich der Erwerber für den Kauf der Immobilie. Innerhalb kürzester Zeit lag die Baugenehmigung vor, da wir für den Entwurf vor Kauf der Immobilie schon alle baurechtlich relevanten Fakten ermittelt und mit der Bauaufsichtsbehörde Kontakt aufgenommen hatten.

Das bestehende Haus wurde in zwei Bauabschnitten erstellt. Das Haupthaus mit seinem markanten steilen Satteldach wurde 1952 gebaut. 1972 wurde es dann um einen Seitentrakt mit Walmdach und einer Garage erweitert. Im Zuge dieser Erweiterung wurde dann auch der Grundriss des Haupthauses samt Straßenfassade geändert. Von der ursprünglichen Harmonie und Symmetrie der Straßenfassade ist nach dem damaligen Umbau nichts mehr übrig geblieben.

Eine Priorität bei der Entwurfsplanung hatte somit der respektvolle Umgang mit dem Bestand, des weiteren mit dem behutsamen Rückbau und Erhalt des alten Haupthauses, insbesondere galt hier unser Augenmerk den Fassadenproportionen und der Fassadensymmetrie. Die zweite Priorität galt dem Umgang zwischen altem Haupthaus und dem nachträglich angebauten Seitentrakt.

Den spannungsreichen, ehrlichen und respektvollen Dialog zwischen beiden Gebäudeteilen galt es herauszuarbeiten bei gleichzeitiger Optimierung der Grundrisse und Vergrößerung der Wohnfläche.

Der Seitentrakt in seiner geplanten kubischen und scharfkantigen Formensprache mit Flachdach (das alte Walmdach wird komplett abgetragen) ordnet sich als eigenständiger Baukörper in Höhe und Geometrie ein, wird sich jedoch nicht dem alten Haupthaus unterordnen. Beide respektieren sich als zwei unterschiedliche Baukörper und korrespondieren in der Einheit.

Der Bauherr wünschte sich eine offene kommunikative Grundrissgestaltung bei gleichzeitiger Bereichsschaffung für die Lebensräume Kochen, Essen und Wohnen im Erdgeschoss.

Das Obergeschoss nimmt die drei Kinderzimmer, das Elternschlafzimmer sowie drei Bäder auf. Im Dachgeschoss (Spitzboden) werden die beiden privaten Arbeitsplätze des Ehepaars angeordnet.

Im Kellergeschoss entsteht eine kleine Einliegerwohnung.

Bodentiefe Fenster werden weitestgehend am ganzen Haus eingesetzt, um eine möglichst große Verbindung zwischen Innen und Außen zu erreichen und den Lichteinfall zu maximieren.

:: Konstruktion ::

Das alte Haupthaus und der nachträglich angebaute Seitentrakt sind in massiver Bauweise errichtet worden, die Dachstühle als Pfettendach in Holz. Das Dach des Seitentrakts wird bis auf die Stahlbeton-Geschossdecke abgetragen und die Aufstockung in Holzständerwerk neu errichtet. Das Satteldach des Haupthauses bleibt erhalten, wird jedoch dämmtechnisch auf den neuesten Stand gebracht und neu eingedeckt. Das ganze Haus wird energetisch mit einem 140 mm dicken Wärmedämmverbundsystem ertüchtigt.

Der energetische Standard des Einfamilienhauses unterschreitet weit den eines sogenannten KFW 60-Hauses.

Sämtliche Installationen für Strom, Wasser und Heizung sind vollkommen veraltet und werden komplett ersetzt. Die Planung und Auslegung der Haustechnik ist aufwändig.

Wunsch des Bauherrn ist durch Verwendung regenerativer Energiequellen eine weitest gehende Energieautarkie des Hauses, um in der Zukunft nicht mehr von der Preisentwicklung fossiler Energieträger abhängig zu sein. So kommt eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz, unterstützt durch Vakuum-Röhrenkollektoren auf dem Dach. Die Thermokollektoren (15 qm Gesamtfläche) unterstützen sowohl die Warmwasserversorgung des Hauses (4 Bäder und ein WC sowie zwei Küchen), des optionalen Swimmingpools und der Heizung. Zwei Warmwassertanks mit integrierten Pufferspeichern (Gesamt-Kapazität von insgesamt 1.200 L) sind für die Warmwasser-Versorgung vorgesehen. Die Wärmepumpe verfügt über einen sogenannten Umkehrkreislauf und wird in den heißen Sommermonaten zur Kühlung des Hauses herangezogen.

Die Beheizung des Hauses erfolgt primär über die zentrale Heizung, sekundär über Fußbodenheizung mit Einzelraumthermostaten. Die Warmwasserbereitung erfolgt ebenfalls zentral.

Eine Regenwasserzisterne zur Gartenbewässerung mit 8.000 L wird im Garten unterirdisch eingebaut.