:: Fuß- und Radwegbrücke über den Wildbach ::


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:: Aachen
:: Planung und Realisation

  • Einstufiger Wettbewerb, 1.Preis
  • Anerkennung Holzbaupreis Nordrhein-Westfalen 2000

:: Kenndaten ::

Spannweite 12,5m
Breite 2,5m
Material Brettschichtholz Kerto-Q®
und Kerto-S®
Baukosten ca. 14.000 €
Statik Prof. Dipl. Ing. W. Führer
Lehrstuhl für tragwerklehre
Dipl. Ing. K. Leitner

 

:: Beschreibung ::

Aufgabe war es, zwei Stadtquartiere fußläufig mittels einer Brücke über den Wildbach zu verbinden.

Der Wildbach stellte lange Zeit eine Zäsur zwischen zwei Stadtquartieren der Stadt Aachen dar. In einem der beiden Stadtquartiere liegen strukturell bedingt die Versorgungseinrichtungen wie Kindergarten, Schulen etc., während das andere Quartier hauptsächlich dem Wohnen dient. Lange Zeit war den Kindern kein gefahrloses Erreichen des Kindergartens möglich, da die Quartiere nur über einen langen Umweg (stark befahrene Straßen) untereinander verbunden waren.

Das Projekt wurde eng mit der Architekturfakultät der RWTH Aachen in der Ausführung abgestimmt, da Studenten die Brücke im Rahmen eines Seminars realisieren sollten.

:: Konstruktion ::

Grundgedanke ist eine elementierte Spanten-Bauweise mit integriertem Lamellengeländer:

Das Tragwerk der Brücke – sprich der Kräfteverlauf - soll sich dem Nutzer direkt und sinnfällig erschließen. Daher ist die Gesamtkonzeption der Brücke schlicht und klar gewählt.
Sechs Brettschichtholzbalken bilden das Rückgrat (Primärtragwerk) der Brücke. Weitere sechs Querrippen (Sekundärtragwerk) aus Brettschichtholz, geschlitzt und aufgesteckt auf die Balken, dienen sowohl als Auflager für den Gehbelag als auch der Aufnahme der horizontalen Geländerlängsstäbe.

Den Gehbelag bilden Kanthölzer aus unbehandeltem Lärchenkernholz, welche mittels Edelstahl-Distanzbuchsen und Gewindespannstäben eine statisch wirksame “Scheibe“ bilden.
Zugleich bilden die Edelstahl-Distanzbuchsen die max. 6mm breiten Fugen zwischen den Kanthölzern - so wird das Oberflächenwasser zügig abgeführt und der Eindruck eines transluzenten Gehbelags entsteht.


Die horizontalen Geländerstäbe, rhythmisiert durch die sechs Querrippen, werden in einem Abstand von 12cm und unter einem Winkel von 15 Grad in die gefrästen Nuten der Querrippen eingeschoben und von innen mit Edelstahlschrauben gesichert. Die horizontalen Geländerstäbe unterstreichen den Grundcharakter einer Brücke als ein “horizontales Verbindungs- und Erschließungselement“.
Je nach Sonnenstand entsteht durch die Geländerstäbe ein spannungsreiches Licht-Schatten-Spiel auf dem Gehbelag und der Wasseroberfläche.